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Goodwood - Festival of Speed

 

Aus offenen Rohren

Der Sound vergangener Epochen

 

Als Lord March am 23. bis 25. Juni 2000 wieder mit seinem Team zu seinem Festival of Speed in seinen Schlosspark einlud, kamen sie alle – die Schnellen und Schönen – die Berühmten und die weniger Berühmten – die Lauten und die Leisen – die Einsitzer und Sportwagen – die Eleganten und Brutalos (wir sprechen von Autos) – die alten und neuesten Racecars. Kurzum: Das Festival of Speed bot bereits zum 8. Mal historischen Motorsport auf höchster Stufe. Im Schlosspark wimmelte es förmlich von Stars: Stirling Moss, Jack Brabham, John Surtees, Giacomo Agostini, Jackie Icks, Jochen Maas, Hans Stuck, Nick Heidfeld, Derek Bell – wir ersparen Ihnen weitere Namen, sonst läuft Ihnen zu viel Wasser im Mund zusammen. Nur zwei Namen noch: Auch George Harrison und Ringo Starr waren unter den Gästen. Man muss Goodwood selbst erleben, sonst glaubt man es nicht. Ferrari, Mercedes-Benz, Auto Union, Alfa Romeo, Jaguar und viele, viele andere. Sorry! Aber wir bleiben dabei, man muss Goodwood wirklich selbst erleben – sonst glaubt man es nicht.

 

 

„Meister und Herausforderer - die Menschen, die Maschinen“

 

 

so lautete das Motto im Jahr 2000. Es wurde gewaltig viel an Mensch und Maschine aufgeboten, damit wir diesen hohen Anspruch wirklich erleben konnten.

Das neue Jaguar Formel 1 Team war in Aktion zu sehen. Jaguar bot zusätzlich seine besten Le Mans Fahrzeuge auf. Eine Woche vor dem Festival of Speed fanden die 24 Stunden von Le Mans statt und die schnellsten aktuellen Renner gastierten ebenfalls in Goodwood.

Colin McRae und Richard Burns jagten die neusten Rallyecars den Berg hoch.

Honda bot in diesem Jahr erneut sein historisches Formel 1 Team und seine Weltmeistermotorräder auf. Zum ersten Mal waren Motorräder aus der Superbike-WM mit berühmten Fahrern wie Aaron Slight und Colin Edwards zu erleben.

Auf dem Ausstellungsgelände waren schnelle Weltrekordfahrzeuge zu sehen, der GoldenRod ebenso wie der Micky Thompson Challenger.

Goodwood gehört zum feinsten, was der historische Motorsport oder der Motorsport generell zu bieten hat. Wir erlebten unterhaltsame, abwechslungsreiche Stunden bei dieser Reise.

Also auf geht’s:

 

Donnerstag, 22. Juni 2000

Die erlebnisreiche Reise beginnt

 

Gemeinsam mit knapp 50 weiteren Gästen beginnt die Reise, mit einem süddeutschen Busunternehmen, nach England. Am Abend (gegen 22.15 Uhr) verlassen wir im 3-Sterne-Komfort-Bus die Stadt Leonberg und reisen über die Autobahn nach Karlsruhe. Gleich nach der Abfahrt wurde ein kleines Vesper serviert. Besser kann eine ereignisreiche Reise nicht beginnen. Über Landau ging es nach Saarbrücken zur Raststätte Goldene Bremm (00.50 Uhr). Nach einer kurzer Pause machten wir es uns in den bequemen Schlafsesseln gemütlich und reisten auf der französischen Autobahn über Metz, Verdun, Reims an den Ärmelkanal nach Calais.

 

 

Freitag, 23. Juni 2000

 

Am frühen Morgen (06.40 Uhr) setzten wir mit dem Fährschiff von P & O nach Dover über (07.30 Uhr). Bereits von weitem begrüßte uns das berühmte Wahrzeichen von Dover (08.00 Uhr), die White Cliffs. Nachdem nun alle ihre Uhr umgestellt hatten, gab es ein schmackhaftes Bordfrühstück, auf den White Cliffs. Das stärkte uns für den ersten Urlaubstag auf der Insel. Ganz nebenbei und kostenlos hatten wir den Blick auf den Hafen, den Ärmelkanal und auf den immer noch regen Schiffsverkehr.

 
  Fährhafen von Dover  
  Fährhafen von Dover  
 

Gut gestärkt führte unser Weg über die Autobahn vorbei an Canterbury (09.20 Uhr) weiter nach Rochester (09.50 Uhr), einer beschaulichen Stadt, in der Charles Dickens, der berühmte und erfolgreiche englische Schriftsteller im 19. Jahrhundert gelebt hat. Rochester, an der Mündung des Medway in den Ärmelkanal gelegen, besitzt eine beinahe 1000 Jahre alte Kathedrale mit einem ehemaligen Benediktinerkloster. Gegenüber der Kathedrale thront das normannische Rochester Castle, eine der besterhaltenen normannischen Festungen Großbritanniens.

 
  Normannenfestung Rochester Castle  
  Rochester Castle  
 

Vom Castle aus hat man einen schönen Blick über die Stadt und das Tal. Wenn man durch die Highstreet schlendert, begegnet man vielen sehenswerten Gebäuden, die Eingang in die Werke von Charles Dickens gefunden haben. Unmittelbar an der mittelalterlichen Stadtmauer liegt Eastgate House, wo das Charles Dickens Center untergebracht ist. Nicht weit davon entfernt kann man ein feines Motorradmuseum besichtigen. Rochester ist mit Chatham, der Hafenstadt. wo berühmte Schiffe, u. a. die HMS Victory auf Kiel gelegt wurde, zusammengebaut. Der Besuch dieser Stadt hat uns gefallen. Vermittelte er uns doch das gemütliche Leben einer englischen Kleinstadt.

Am frühen Nachmittag (14.05 Uhr) reisten wir weiter zur ältesten Rennstrecke Englands, nach Brooklands, im Südwesten Londons gelegen. Brooklands, das ist die ehemalige Hochgeschwindigkeitsstrecke mit der berühmten Steilwandkurve. Leider - für englische Verhältnisse nahezu unverständlich - ist Brooklands nicht mehr komplett erhalten. Die Steilwandkurve ist allerdings noch vorhanden und kann noch befahren beziehungsweise erklommen werden. Aber Achtung: Sie ist mächtig steil. Auch wenn der gesamte Circuit nicht mehr erlebt werden kann, der schönste Teil Brooklands, das Clubhaus. das Werkstattgebäude, wo auch die Campbells ihre Weltrekordfahrzeuge präpariert haben, die Flugzeughangars, der Testhill, vieles vermittelt den Eindruck von der großen, längst vergangenen Zeit.

 
Das Clubhaus ist heute Eingang und ein Teil des Museums   Die Baracken der Campbells   Werkstatt
Clubhaus   Campbells Baracken   Werkstatt
 

Hier fand sich früher die feine Gesellschaft ein, die Rennen waren ein gesellschaftliches Ereignis. Brooklands ist einmalig und das Automobil- and Aviation-Museum ist immer einen Besuch wert. Hier erhielten wir einen ersten Vorgeschmack auf Goodwood, denn das Festival of Speed im Park von Lord March könnte eigentlich von der Atmosphäre und Qualität der legitime Nachfolger Brooklands sein.

Ein paar wenige von uns besuchten Whisley Garden (12.45 Uhr), einen Landschaftsgarten, der gerade um diese Jahreszeit besonders viele Blüten zeigte. Die englischen Landschaftsgärten - und Whisley Garden ist einer der schönsten - sind ja berühmt für ihre reichhaltige Vegetation. Wen wundert's, Regen und Sonne wechseln sich auf der britischen Insel doch häufiger ab als bei uns.

Davor gab es allerdings noch ein Handvesper, denn wir sollten ja nicht diesen geschichtsträchtigen Kurs und den Landschaftsgarten hungrig besuchen.

Am späten Nachmittag (15.45 Uhr bzw. um 16.20 Uhr ab Whisley Garden) setzten wir unsere Reise in den Süden fort und übernachteten in einem 3-Sterne Hotel in Chatsworth, wo wir um 18.00 Uhr ankamen.

Gegen 20.00 Uhr ließen wir uns das ausgezeichnete englische Mehrgangmenü schmecken. Diesbezüglich müsste endlich einmal mit bestehenden Vorurteilen Schluss gemacht werden. Am Ende eines so langen Reisetages ist ein Pint of Guinness durchaus angebracht. Also, ab in den Pub. Wir tranken diesen Schlummertrunk in einem Pub, wie es sie in England zu hunderten gibt.

 

Hier geht's weiter: Goodwood 2000, Teil 2

© W. Cullmann Stand: Dienstag, 20. April 2021